OT-Security durch Assetmanagement

Mehr als nur Compliance - unsere Top 5 Kundenherausforderungen

Mehr als nur Compliance - unsere Top 5 Kundenherausforderungen

Liebe Leserinnen und Leser,

mit zunehmender Vernetzung von Produktions- und Automatisierungsanlagen und der Trennung von IT- und OT-Netzwerken, gewinnt OT-Security rasant an Bedeutung. Heute beleuchten wir kurz die Top 5 Herausforderungen unserer Kunden in diesem Bereich und zeigen, wie ein ganzheitlicher Ansatz mit Fokus auf Assetmanagement diese in vernetzten Umgebungen adressieren kann.

 

OT-Security: Mehr als nur Compliance

Es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass OT-Security allein durch regulatorische Vorgaben wie NIS2 oder CRA getrieben sein sollte. Ein reiner Compliance-Ansatz greift zu kurz und verfehlt das eigentliche Ziel: die Absicherung kritischer Infrastrukturen und Prozesse. Effektive Sicherheit muss reale Risiken adressieren und mit den Geschäftszielen in Einklang gebracht werden.

In der IoT stehen Safety und Verfügbarkeit im Vordergrund. Anders als in der IT, wo die Vertraulichkeit von Daten oberste Priorität hat, geht es in der hin der OT-Umgebung darum, den ununterbrochenen und sicheren Betrieb von Anlagen zu gewährleisten. Dies erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der technische, organisatorische und prozessuale Aspekte berücksichtigt.

 

Die Rolle des Assetmanagements

Ein Schlüsselelement effektiver OT-Security ist das Assetmanagement. Gute OT-Security zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch für zunächst unbekannte oder schwer zu definierende Anlagen im OT-Netzwerk ein effektives Sicherheitskonzept entwickeln und umsetzen kann. Hier einige zentrale Aspekte:

  • Asset-Analyse: Ermittlung des Bedrohungslevels für jedes Asset, Festlegung akzeptabler Risiken im Rahmen einer umfassenden Due Diligence, Kontinuierliche Aktualisierung des Assetinventars

  • Netzwerksegmentierung: Implementierung von Schutzmaßnahmen gemäß IEC 62443, Einsatz von Edge Devices an der Schnittstelle zwischen OT und IT, Einrichtung von Demilitarisierten Zonen (DMZ) als Puffer zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Netzwerken

  • Schwachstellenmanagement: Ganzheitliche Betrachtung über Patches hinaus, Regelmäßige Sicherheitsaudits und Penetrationstests, Entwicklung von Mitigationsstrategien für nicht patchbare Systeme

 

Die Top 5 Herausforderungen unserer Kunden

 

1. Komplexe regulatorische Anforderungen

Mit NIS2, CRA und normativen Ergänzungen wie IEC 62443 und TRBS 1115/1 sehen sich Unternehmen einem Dickicht von Vorschriften gegenüber. In vernetzten Anlagen ist daher ein strukturiertes Assetmanagement unerlässlich, um Compliance sicherzustellen. Es ermöglicht die präzise Identifikation und Kategorisierung aller Komponenten, von Sensoren bis zu Steuerungssystemen, und erleichtert so die gezielte Umsetzung geforderter Sicherheitsmaßnahmen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, empfehlen wir, die IEC 62443 als konkretes Rahmenwerk zur Umsetzung von NIS2 und CRA zu nutzen. Die Implementierung von "Security by Design" Prinzipien, insbesondere im Hinblick auf den CRA, sollte dabei im Vordergrund stehen.

 

2. Konvergenz von IT und OT

Die Verschmelzung von IT- und OT-Systemen in modernen Produktionsumgebungen erfordert ein ganzheitliches Sicherheitskonzept. Assetmanagement spielt auch hier eine Schlüsselrolle bei der Identifikation von Schnittstellen zwischen IT und OT. Es hilft, potenzielle Schwachstellen an Übergangspunkten, wie etwa bei der Anbindung von SPS-Systemen an IT-Netzwerke, zu erkennen und zu schützen. Die zweite große Herausforderung besteht darin, Sicherheitsmaßnahmen in bestehende OT-Infrastrukturen zu integrieren und gleichzeitig eine Modernisierung voranzutreiben. Dies erfordert einen sorgfältig geplanten Ansatz, der die Betriebskontinuität gewährleistet und gleichzeitig die Sicherheit verbessert.

 

3. Dynamische Netzwerktopologien und Asset-Visibilität

In vernetzten Produktionsumgebungen ändern sich Netzwerktopologien häufig durch die Integration neuer Geräte, temporäre Verbindungen für Wartungszwecke oder flexible Produktionslinien. Ein effektives Assetmanagement ist hier entscheidend, um jederzeit einen aktuellen Überblick über alle verbundenen Komponenten zu behalten, inkl. vollständige Erfassung und Bewertung aller OT-Assets, einschließlich veralteter Systeme. Viele Unternehmen kämpfen damit, einen umfassenden Überblick über ihre OT-Infrastruktur zu gewinnen. Dabei ist es entscheidend, nicht nur offensichtliche Geräte zu erfassen, sondern auch versteckte oder vergessene Assets und Schnittstellen zu identifizieren, die potenzielle Sicherheitsrisiken darstellen können.

 

4. Netzwerksegmentierung und Sicherheitsarchitektur: Schutz durch Struktur

Hier liegt die Herausforderung in der Entwicklung einer effektiven Netzwerksegmentierung und Sicherheitsarchitektur. Ziel ist es, die Sicherheit zu maximieren, ohne die operative Effizienz zu beeinträchtigen. Wir empfehlen die Implementierung von Zonen und Conduits gemäß IEC 62443. Dies ermöglicht eine logische Trennung verschiedener Netzwerkbereiche und begrenzt die Ausbreitung potenzieller Sicherheitsvorfälle. Der Einsatz von industriellen Firewalls und DMZs (Demilitarized Zones) an kritischen Übergangspunkten ist dabei ebenso wichtig wie die Nutzung von Edge Devices an der Schnittstelle zwischen OT und IT. Die Implementierung des "Defense in Depth" Prinzips sorgt für mehrere Sicherheitsebenen und erhöht die Gesamtresilienz des Systems.

 

5. Schwachstellenmanagement in der OT-Umgebung: Proaktiver Schutz

Das Management von Schwachstellen in oft veralteten oder proprietären OT-Systemen stellt eine zentrale Herausforderung dar, da herkömmliche Patch-Strategien hier häufig nicht anwendbar sind. Ein umfassendes Assetmanagement bildet die Grundlage für einen effektiven Schutz. Es ermöglicht eine detaillierte Inventarisierung aller OT-Komponenten, einschließlich Informationen zu Hersteller, Modell und Firmware-Version. Diese Datenbasis erlaubt einen gezielten Abgleich mit bekannten Schwachstellen.

Auf dieser Grundlage können maßgeschneiderte Schutzstrategien entwickelt werden, die über reines Patching hinausgehen. Dazu gehören Kompensationsmaßnahmen für nicht patchbare Systeme, Netzwerksegmentierung und angepasste Zugriffskontrollen. Ein kontinuierliches Monitoring des Asset-Bestands ermöglicht die Echtzeitüberwachung von Änderungen und die schnelle Erkennung neuer Schwachstellen. Es ermöglicht die Entwicklung asset-spezifischer Notfallpläne und unterstützt das Lebenszyklus-Management, einschließlich der Planung von System-Upgrades oder -Ersatz.

 

Wir empfehlen IRMA als ganzheitliche Lösung für vernetzte Anlagen

Um diesen Herausforderungen in vernetzten Produktions- und Automatisierungsanlagen zu begegnen, empfehlen wir einen ganzheitlichen Ansatz mit Assetmanagement im Zentrum. Ein Tool wie IRMA (Industrie Risiko Management Automatisierung) kann dabei helfen, diese Strategie effektiv umzusetzen. IRMA bietet:

  • Umfassende Inventarisierung von IT- und OT-Assets in vernetzten Umgebungen

  • Automatisierte Risikoanalysen unter Berücksichtigung der Vernetzung

  • Unterstützung bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen für vernetzte Systeme

  • Vereinfachte Integration von Sicherheit

Mit einem solchen Ansatz sind Sie bestens gerüstet, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der OT-Security in Ihren vernetzten Industrieanlagen zu begegnen.

Bleiben Sie sicher!